Bericht zu: "Die Dolomiten rufen..."

Tag 0

Anreise von Claudia, Wolfgang und Axel, die sich bei einer Wanderung einen ersten Überblick in den Alpen verschafften.

Tag 1

Am ersten offiziellen Ausfahrtstag ging es zusammen (nach der Anreise von Thomas, Stefan und mir) nach kurzem Einrollen (ca. 300m über den Campingplatz ) auf die Sellarunde. Diese zeigte sich zu Anfang, mit ihren 8-10% Steigung sowie ihren langen hohen Pässen, gleich von ihrer besten Seite. Den ersten Anstieg, wie auch die folgenden, der als Feierabendrunde gedachten Tour, bewältigten wir zusammen in der Gruppe ohne große Distanzen zueinander aufkommen zu lassen. Überwältigt von der Umgebung und der Nähe zu den majestätischen Bergen beendeten wir die Tour mit ca. 65km und 2000Hm auf dem Tacho.

Tag 2

Am zweiten Tag ging es nach einer kurzen Anfahrt auf die Drei Zinnen Tour, die sich im nachhinein als Highlight, aufgrund ihrer gesamten Schönheit, von allen Touren entpuppte. Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Tour, die viel mehr als nur den Passo di Giau oder Pasta im SB-Lokal am Bus-Bahn-Hof bot. Da die Strecke „permanent Sau-Sack-Steil“ war (um es mit Stefans Worten wiederzugeben), hatte sich Claudia überlegt umzukehren, war uns jedoch im nachhinein mehr als dankbar das wir sie nahezu gezwungen haben die Tour mit uns regulär zu beenden. Petrus hat uns auf der Tour vier Grüße geschickt, der erste kam in Form von Hagel, der zweite und dritte in Form eines kurzen aber starken Schauers und der letzte in Form eines Wolkenbruchs der einer Sichtweite von ca. 100m zur Folge hatte. Glücklicherweise achtete Petrus bei seinen Grüßen stets darauf, dass für uns schnell ein Platz zum Unterstellen erreichbar war bzw. das wir im Auto saßen.

Nach Ankunft in unserer „Chill-Out Area“ hatten wir zwar lächerliche 103km auf dem Tacho, die es jedoch bei knapp 3000Hm in sich hatten.

Tag 3

Am 3. Tag ging es, noch leicht erschöpft vom Vortag, auf Tour um die Marmolata, die im wesentlichen aus zwei großen Pässen (Passo di Feddaia und Passo di San Pellegrino) bestand. Auf dem ersten Pass angekommen erstreckte sich ein Stausee (mit Staumauern auf zwei Seiten) der von Claudia und Thomas für ein Fuß-Bad genutzt wurde. Nach einem leckeren Cappuccino und ein paar Erläuterungen bezüglich Satellitenumlaufbahnen von Cola-Dosen ging es auf eine Abfahrt bei der Geschwindigkeiten über 100km/h kein Problem sein dürften (ich selber habe bei gemütlichen 90km/h die Aussicht genossen).

Die Auffahrt zum Passo di San Pellegrino hielt so manche Überraschung bereit. So bekam man nach passieren eines Schildes was darauf hinwieß das auf den nächsten 2km eine Steigung von 15% zu bewältigen wären, nach den angekündigten 2km statt Erleichterung ein weiteres Schild mit einer ausgewiesenen Steigung von 18% zu Gesicht. Beim hoch pedalieren solcher Steigungen - wenn man da von pedalieren noch reden kann - bezweifelt man ob Geschwindigkeiten unter 7km/h mit dem Rad als Sport bezeichnet werden dürfen. Oben angekommen, von einer gut aussehenden italienischen Rennradfahrerin angefeuert, waren solche Zweifel schnell verflogen.

Nach 93km und 2100Hm war auch dieses Tageswerk vollbracht.

Tag 4

Am 4. Tag hieß es noch mal Zähne zusammen beißen, auch wenn die Tour zur Abwechslung mal mit ein paar Kilometern in der Ebenen begann, um auf der Tour der Seiser Alm keine Schwäche zu zeigen. So hatte jeder seine Art mit der Erschöpfung umzugehen, allgemein äußerst hilfreich erwiesen sich dabei Diskussionen über Bach und Goethe.

Der Abfahrt der Seiser Alm (die jeder von uns als seine bisher übelste Abfahrt beschrieb) konnten wir 2 von 4 kaputten Schläuchen an diesem Tag zuschreiben. Wobei der Schlauchplatzer (wahrscheinlich hervorgerufen durch Überhitzung), der sich bei meiner Abfahrt ereignet hat, gerade nochmals ohne Unglück ausging. - Bei einem engen, steilen, kurvigen Weg ist es keine Selbstverständlichkeit das man bei Geschwindigkeiten von geschätzten 30 – 40 km/h ohne Sturz zum stehen kommt, wenn man keine Luft mehr im Vorderrad hat.

Nachdem jeder das Tagesziel erreicht hatte, vor Dunkelheit das Basislager (die Chill-Out Area) zu erreichen, standen dank eines kleinen extra Ausflugs der im Abfahrtsrausch entstand, 115km und wieder einmal knapp 3000Hm auf dem Tacho.

Tag 5

Am 5. Tag haben wir es noch mal richtig krachen lassen und haben, statt wie erst geplant das Stillser Joch zu bezwingen, einen Bergsprint eingelegt der seines gleichen sucht. Bei diesem Sprint haben sich die vergangen Trainingstage bezahlt gemacht und wir haben die 711 Höhnenmeter vom Pordoijoch (2.239) auf den Gipfel des Sass Pordoi (2.950 m) in gefühlten 10min ohne Schweiß zu vergießen hinter uns gelassen - Ein Lob an die Seilbahnbetreiber.

Oben angekommen eröffnete sich uns ein Traumhafter Blick auf die Dolomiten die sich uns von dort nochmals von Ihrer schönsten Seite zeigten.

Fazit:

Inzwischen sind wir uns einig, dass dies ein unschlagbarer Ausflug war, der nicht besser sein hätte können.

Die einheimischen waren uns gegenüber immer freundlich und hilfsbereit, egal ob es um gemeinsame Fotos ging oder sie einen Unfall erahnten obwohl wir nur unkonventionelle Positionen auf der Strasse einnahmen um Fotos zu schießen. Dies bestätigte sich auch bei unseren speziellen Essensbestellungen in außergewöhnliche Dimensionen, bei denen wir einen neuen Freund gefunden haben. – Einen Gruß an unser neues Stammlokal.

Ein großen Dank noch mal für:

  • Die Planung, die überwiegend Claudia übernommen hat.
  • Das morgendliche Frühstück mit Claudias Müsli, Wolfgangs Cappuccino und Brötchen vom lokalen Bäcker.
  • Die Rollende Küche mit 75 Diesel-PS.
  • Die 7,5kg Tortellini aus der rollenden Küche (von deren Energie ich heute noch zehre ;-) ).
  • Die harmonische Gruppe.
  • Die super Stimmung.
  • Das Wetter.
  • An unseren natürlichen Feind (die Motorradfahrer), die uns in Frieden gelassen haben.
  • Sowie alles weitere was für den Erfolg beigetragen hat.

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